Sicher auf der Piste mit den Verhaltensregeln der FIS

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Die Semesterferien stehen vor der Tür, der längst gebuchte Skiurlaub ebenfalls. Die Kombination aus Kunstpisten, schwierigen Wetterverhältnissen und ungeübten Wintersportlern ist gefährlich. In der Saison 2014/2015 verunglückten auf Österreichs Skipisten insgesamt 16 Menschen tödlich, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 29. Auch die Anzahl der Unfälle ging laut dem Alpindienst von 2.389 auf 1.882 zurück. Doch auch sinkende Unfallzahlen sollen nicht zu Übermut auf der Piste verleiten.

Rotes Kreuz gibt Sicherheitstipps

Selbst wenn sinkende Unfallzahlen und weniger Verletzte Grund zur Freude geben, gab es 2014 rund 46.000 Menschen, für die der Tag im Schnee im Krankenhaus endete. Gründe dafür sind selbstverschuldete Stürze, Kollisionen mit anderen Pistenteilnehmern und nicht selten schlecht eingestellte Bindungen.

Vor allem Leichtsinn ist ein riesiger Risikofaktor, wie Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt vom Österreichischen Roten Kreuz, weiß: „Die Skifahrer sind immer schneller unterwegs und auch Alkohol spielt leider oftmals eine Rolle“. Junge Männer überschätzen sich laut Statistik häufig, bei den Frauen sind oftmals jene gefährdet, die nach einer längeren Kinderpause wieder mit dem Pistensport beginnen, wenig Übung haben und mit altem Material unterwegs sind. Trauriger Spitzenreiter der Knochenbrecher-Statistik ist das Knie, das in einem Drittel aller Fälle der übermäßigen Belastung nicht standhält. „In der Regel werden Unter- und Oberarm, Unterschenkel, Kopf, Hüfte oder Schulter bei Unfällen verletzt“, so Schreiber. Dabei gibt es einiges, was Hobbysportler trotz eisigen Pisten und schnellen Carvingskiern selbst für ihre Sicherheit tun können.

FIS Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder

Einige Tipps zum sicheren Verhalten geben die seit 1967 gültigen Verhaltensregeln vom Internationalen Skiverband (FIS) und auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit veröffentlicht regelmäßig Tipps zum Verhalten auf Pisten.

Die FIS Verhaltensregeln

1. Rücksichtnahme auf die anderen Skifahrer und Snowboarder
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.

2. Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.

3. Wahl der Fahrspur
Der von hinten kommende Skifahrer und Snowboarder muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer und Snowboarder nicht gefährdet.

4. Überholen
Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder von links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt.

5. Einfahren, Anfahren und hangaufwärts Fahren
Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Abfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.

6. Anhalten
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.

7. Aufstieg und Abstieg
Ein Skifahrer oder Snowboarder, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.

8. Beachten der Zeichen
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss die Markierung und die Signalisation beachten.

9. Hilfeleistung
Bei Unfällen ist jeder Skifahrer und Snowboarder zur Hilfeleistung verpflichtet.

10. Ausweispflicht
Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.

Da jeder zehnte Pistenunfall mit einer Kopfverletzung endet, ist auch das Tragen eines Helms unerlässlich. Nicht minder wichtig sind das Trockentraining für Anfänger sowie das Aufwärmen am Beginn eines Skitages und des Beachten des Lawinenlageberichtes. Skier und Snowboards sollten nicht direkt vom Keller auf die Piste wandern, sondern erst einem Check unterzogen werden.

Erste Hilfe Kurse wappnen für den Ernstfall

Da sich Unfälle trotz aller Vorsicht nicht immer verhindern lassen, rät das Rote Kreuz dazu, das Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen. Auf www.erstehilfe.at finden sich alle aktuellen Kurse.

Die 10 wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Skiunfall im Überblick

1. Unfallstelle markieren
2. Das Unfallopfer sichern
3. Hilfe holen
4. Ansprechen
5. Vor Kälte schützen
6. Bei Brüchen und Prellungen: Gliedmaße ruhig stellen und kühlen (Schwellung)
7. Schnittwunden verbinden
8. Bei Schock: beruhigen Sie den Geschockten
9. Bei Kopf- und Rückenverletzungen das Opfer nicht bewegen. Sofort Hilfe holen!
10. Erfrierungen verhindern durch Abdecken mit Anorak und Schal

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