Was ein Allergietest im Blut alles verrät

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Unter dem Begriffe Allergietest werden verschiedene Methoden zusammengefasst, welche dem Hautarzt zur Verfügung stehen, um mögliche Allergien zu identifizieren. Beispielsweise eignet sich hierfür der Allergietest im Blut. Hier verraten wir, warum ein Allergie Screening im Blut sinnvoll sein kann und was es alles über mögliche Allergene aussagt.

Durchführung vom Allergietest im Blut

Besteht ein Verdacht auf Allergien, kann der Allergietest Antworten eventuell Antworten geben. Hierfür sind lediglich minimale Mengen an Blut des Patienten notwendig. Diese tropft der Dermatologe auf eine Membran, welche mit unterschiedlichen Allergenen angereichert ist. Wenn im Blut des Patienten Antigene gegen diese vorliegen, wird eine bestimmte Reaktion mithilfe des Allergietests sichtbar.

Nach circa 30 Minuten zeigen die Tests eine Verfärbung beziehungsweise ein Kreuz. Aufgrund der sehr einfachen Durchführung kann der Allergietest im Blut quasi in jeder Hausarztpraxis durchgeführt werden. Gleichzeitig bietet er die vorteilhafte Möglichkeit, eine möglichst rasche Antwort auf gestellte Anamnesefragen zu erhalten.

Allergietest als Bestandteil eines Allergie Screenings

In diesem Zusammenhang stellt der Allergietest im Blut jedoch nur eine von zahlreichen Bestandteilen der realisierten Anamnese dar. Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse erhalten zu können, folgt der Arzt einem ganz speziellen Schema, bevor der Allergietest im Blut und andere Methoden eingesetzt werden.

Vor dem Allergietest im Blut: Anamnese

Bevor die Reihe verschiedener Allergietests (Allergie Screening) initiiert wird, ist die Krankheitsgeschichte (Anamnese) des Patienten zu erheben. In diesem Zusammenhang erfragt der Arzt Details zu den aktuellen Lebensumständen, den beruflichen Aktivitäten als auch zu täglichen Ernährungsgewohnheiten.

Hierbei profitieren Allergiker vor allem dann, wenn sie auftretende Symptome nach gewissen Gesichtspunkten aktiv beobachtet haben. Ärzte wollen vor einem Allergietest im Blut vor allem wissen, ob die unangenehmen Symptome vorrangig während bestimmter Jahreszeiten auftreten. Auch kann von besonderem Interesse sein, dass die Beschwerden stets unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen auftreten.

Allergie Tagebuch vor Allergietest im Blut erstellen

Damit möglichst viele und vor allem klare Informationen seitens des Patienten bereits im Vorfeld gesammelt werden können, ist es sinnvoll regelmäßig Notizen anzufertigen. Diese Allergie Tagebuch dient einer anschließenden Anamnese beziehungsweise Diagnose. Allergiker können beim Durchführen ihrer Beobachtungen auf verschiedene Details achten.

Beispielsweise ist eine bestimmte Tageszeit, an der die Symptome vorrangig auftreten, von Interesse. Auch kann eine spezielle Ernährungsweise, die Einnahme von Medikamenten, Umwelteinflüsse beziehungsweise bestimmte Aktivitäten Inhalt der Beobachtung sein. Gemeinsam mit dem Arzt können auf diese Weise bereits im Vorfeld eines Allergietests im Blut einige Allergene bestimmt beziehungsweise vermutet werden.

Allergie Screening: Ablauf

Nachdem die Phase der Anamnese abgeschlossen ist, folgen eine ganze Reihe von Untersuchungen. Diese werden oftmals in Form von Tests realisiert. Vorrangig handelt es sich hierbei um Allergietests im Blut beziehungsweise auf der Haut. Im Anschluss daran folgt die sogenannte Nachanamnese. Je nach Diagnose besteht zudem die Möglichkeit, dass der behandelnde Arzt einen Provokationstest beim Allergiker veranlasst.

Hierzu erfolgt ein direkter Kontakt der Allergene mit dem Patienten. Ein Provokationstest sollte bei Schwangeren beziehungsweis bei Patienten, die Betablocker einnehmen, nicht angewendet werden. Dies gilt auch dann, wenn bestimmte Hauterkrankungen im jeweiligen Testfeld diagnostiziert werden. Ausgeschlossen von einem Provokationstest sind zudem jene Patienten, die ein hohes Risiko akuter allergischer Reaktionen mitbringen.

Eine Allergie besteht genau dann, wenn das Immunsystem als Reaktion auf eine ursprünglich harmlose Substanz mit Atemnot, Rhinitis, Husten, geröteten Augen oder Hautausschlag reagiert. Die Allergie auslösenden Stoffe werden als Allergen bezeichnet. Sie können das Immunsystem sensibilisieren, wodurch die Produktion von Antikörpern angekurbelt wird.

Allergietest im Blut: Häufig und gern genutzt

Wird der Verdacht auf eine Allergie im Rahmen der Anamnese verstärkt, folgt oftmals ein Labortest. Es handelt sich hierbei um eine In-vitro-Antikörper-Bestimmung. Dieser Allergietest im Blut zählt zu einem der am häufigsten realisierten Untersuchungen dieser Art. Im Labor untersuchen Fachkräfte das Blut ganz gezielt auf die Existenz einiger Stoffe. Sind diese enthalten, können Rückschlüsse auf eine Allergie gezogen werden. Der Allergietest im Blut besteht aus drei verschiedenen, einzeln durchgeführten Tests:

  • RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbens-Test)
  • Lymphozytentransformationstest (LTT)
  • Messung der IgG-Antikörper

RAST-Test

Dieser Allergietest im Blut misst die Anzahl von der Antikörper Typ IgE. Das Ergebnis gibt entsprechend an, wie viele Allergie auslösende Antikörper (IgE) im Blutkreislauf enthalten sind. In diesem Zusammenhang ist es möglich Patienten keine Symptome bemerken, obwohl die Antikörper beispielsweise im Blut vorhanden sind.

Lymphozytentransformationstest

Es existieren einige Allergien, die nicht mithilfe von IgE-Antikörpern nachgewiesen werden können. Hierzu zählt beispielsweise die Nickelallergie. Diese Allergien sind jedoch anhand spezieller Abwehrzellen, den sogenannten Lymphozyten ausfindig zu machen. Entsprechend dient der Lymphozytentransformationstest der Diagnose dieser Allergien.

Zu beachten ist, dass dieser Allergietest im Blut nicht zu den Standardverfahren gehört. Entsprechend ist das schlussendliche Ergebnis mithilfe von weiteren Allergietests als auch klinischen Befunden abzusichern. Gleichzeitig ist es unbedingt empfehlenswert, den LTT in zertifizierten und vor allem auch spezialisierten Labors durchführen zu lassen.

Messung der IgG-Antikörper

Der Allergietest im Blut wird zudem durch die Bestimmung von IgG-Antikörpern bereichert. Mit diesem Verfahren nachweisbar sind beispielsweise bestimmte Nahrungsmittel, die Allergien auslösen können. Medizinische Fachgesellschaften raten jedoch von diesem Allergietest ab, da seine Ergebnisse fast nicht verwertbar sind.

Hiermit beziehen sie sich insbesondere auf Nahrungsmittelallergien, aber auch auf Insektengiftallergien. Da beide die Menge der IgG-Antikörper im Blut unabhängig von allergischen Reaktionen erhöhen können. Dieser Allergietest im Blut eignet sich jedoch im Gegensatz dazu zur Diagnose der sogenannten exogen-allergischen Alveolitis. Es handelt sich hierbei um entzündete Lungenbläschen.

Auswertung vom Allergietest im Blut

Präsentieren die schlussendlich durchgeführten Allergietests positive Ergebnisse, können noch keine Rückschlüsse auf die Existenz von Allergien gezogen werden. Dies gilt auch dann, wenn die Testresultate negativ sind. Hier kann eine Allergie noch nicht ausgeschlossen werden. Vielmehr muss der behandelnde Arzt sämtliche Ergebnisse mit der erhobenen Anamnese und mit den jeweiligen Beschwerdebildern abgleichen.

Wer macht Allergietests im Blut?

In Österreich existieren diverse Anlaufstellen für die Durchführung von Allergietests. Mit einer Überweisung vom Hausarzt können sich Patienten an Allergieambulatorien oder an spezialisierte Spitalambulanzen wenden.

Wer trägt die Kosten von Allergietests im Blut in Österreich?

Je nachdem, bei welcher Krankenkasse der Patient versichert ist, werden die Gebühren für die Allergiediagnostik unterschiedlich finanziert. Entsprechend ist es empfehlenswert, im Vorfeld direkt bei der Krankenkasse nachzufragen. Alternativ dazu kann der Allergologe auch nähere Informationen zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse machen. Grundsätzlich ist jedoch die Ausstellung vom Allergiepass in Österreich kostenfrei.

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