Arthrose – was hilft wirklich?

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Eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung kombiniert mit moderaten Sport- und Bewegungsarten sind auch bei bereits bestehenden Gelenksproblemen wichtige Maßnahmen. Gezielt unterstützen kann man Knorpel und Knochen zusätzlich durch eine ausgewogen dosierte Nährstoff-Kombination.

Rund jeder dritte Österreicher über 60 ist von arthritischen Beschwerden betroffen, aber auch immer mehr jüngere Menschen leiden unter vorzeitigem Gelenkverschleiß. Häufige Ursachen sind frühere Verletzungen, angeborene oder erworbene Gelenkfehlstellungen (X-Beine, O-Beine) und Fehlanlagen (z.B. Hüftgelenksdysplasie).

Hauptrisikofaktoren

Ein ungesunder Lebensstil und Übergewicht zählen zu den Hauptrisikofaktoren für Arthrose. Die daraus resultierende Überlastung (vor allem der Knie), begünstigt den Knorpelabbau. Studien belegen, dass ein übergewichtiger Organismus zudem vermehrt entzündungsvermittelnde Botenstoffe (Zytokine) ausschüttet.

Zugleich produzieren Fettzellen noch weitere Botenstoffe, etwa Leptin, das nicht nur das Essverhalten und den Energiehaushalt reguliert, sondern auch die Entstehung von Entzündungen und den Abbau von Gelenkknorpel fördert.
Diese negativen Effekte lassen sich durchs Abnehmen verringern oder sogar umkehren. Und auch sonst hat das, was wir essen, großen Einfluss auf den Zustand unserer Gelenke.

Gelenke – optimal ernährt

Um eine optimale Versorgung der Gelenke mit knorpel- und knochenaktiven Nährstoffen zu gewährleisten sowie um die Gelenke funktionsfähig und schmerzfrei zu halten, ist das Zusammenspiel von ausreichend moderater Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung von großer Bedeutung. Wichtig ist es, das individuelle Maß zu finden und ausreichend richtige Nährstoffe zu sich zu nehmen.

Ratsam ist eine möglichst fettarme, vitaminreiche und vielseitige Ernährung. Da Freie Radikale offenbar an den Entzündungsprozessen des Gelenkverschleißes beteiligt sind, ist es wichtig, besonders die Vitamine E und C sowie Zink, Kupfer, Selen und Mangan im Fokus zu haben. Diese Mikronährstoffe fangen Freie Radikale effektiv ab.

Während Vitamin E und C überwiegend in Karotten, Paprika, Blattgemüse, Zitrusfrüchten und Beeren vorkommen, finden sich Kupfer und Selen eher in Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten und Pilzen. Viel frisches Obst und Gemüse hilft zudem dabei, den durch die Gelenkabnutzung erhöhten Bedarf an wichtigen Mikronährstoffen abzudecken. Übrigens: Saisonales und regionales Obst und Gemüse enthalten aufgrund der kurzen Transportwege die meisten Mikronährstoffe.

Bei Arthrose ist es ratsam, tierische Fette weitgehend vom Speiseplan zu streichen. Das empfiehlt auch die Ernährungswissenschafterin Mag. Larissa Grünwald: „Ich würde grundsätzlich alle fetten Fleischprodukte, wie beispielsweise fettes Bauchfleisch, aber auch Salami, Kabanossi oder Kantwurst meiden, da diese stark entzündungsfördernd wirken. Ganz anders bei Fisch: Hier sind auch fettere Fische durchaus legitim, also auch der Thunfisch, der Hering oder die Makrele, da die ungesättigten Fettsäuren aus dem Fisch entzündungshemmend wirken.“

Gelenks-Lebensmittel

Abgesehen von diesen Grundtipps gibt es fünf Lebensmittel, die all jene Sstoffe, die Gelenksschmerzen minimieren können, umfassend und in guten Kombinationen enthalten:

Kurkuma: Kurkuma löst (gelenks-)schmerzlindernde Effekte aus. Das Gewürz hat einen hohen Gehalt an Antioxidantien, die Entzündungsprozesse in den Gelenken hemmen.

Brokkoli & Co: Eine Langzeitstudie ergab, dass regelmäßiger Konsum von Kreuzblütengewächsen Arthritis und anderen entzündlichen Gelenkserkrankungen vorbeugen kann und lindernd wirkt:

Diese Kreuzblütengewächse helfen bei Arthritis:

  • Brokkoli
  • Karfiol
  • Kohlrabi
  • Grünkohl

Olivenöl: Ein spezifischer Inhaltsstoff des Olivenöls hat einen regenerierenden Effekt auf Knorpelgewebe, was der Erhaltung der Beweglichkeit dient.

Kefir und Joghurt: Fermentierte Milchprodukte wie Kefir und Yoghurt liefern hochwertiges Kalzium. Weiters verlangsamen die Bakterien, die Milch in Yoghurt und Co verwandeln, Entzündungsprozessen bzw. können diese sogar stoppen.

Orangen: Nicht nur Orangen, sondern alle Obst und Gemüsesorten mit hohem Vitamin C Anteil unterstützen die Gelenke – doch Orangen wirken sogar lindernd bei Gelenksschmerzen. Der Grund: Vitamin C als Einzelnährstoff ist gut, doch in Orangen kommen noch andere Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zu Geltung, die in dieser speziellen Kombination den besonderen schmerzlindernden Effekt aufweisen.

Mikronährstoffe für Gelenke

Bei der Erstellung eines geeigneten Ernährungsplans für die Gelenke ist es also wichtig, abwechslungsreich und mit frischen Produkten zu kochen. Schließlich soll die Nahrung nicht nur die Gelenke „erfreuen“, sondern natürlich auch schmecken!

Wem es besonders schwer fällt, auf bestimmte – fette- Lebensmittel zu verzichten, sollte sich daher auch nichts verbieten, die Mengen aber zumindest deutlich senken. Auch kann man z.B. den Fleischkonsum auf einen Tag in der Woche reduzieren und dann eher mageres Geflügel als fettiges Schweinefleisch verwenden.

Zu viel Alkohol und Koffein sind der Gelenkgesundheit ebenfalls nicht zuträglich. Besser: Auf Wasser oder Kräuter und Früchtetee zurückzugreifen.

Der Einbau der fünf ‚Gelenkslebensmittel‘ in den täglichen Speiseplan ist jedenfalls empfehlenswert. Doch trotz aller Mühe kann es manchmal schwierig sein, den bei Arthrose erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen ausschließlich über die Nahrung abzudecken.

Dann ist es neben einer ausgewogenen Ernährung sinnvoll, seine Gelenke zusätzlich mit einer speziellen Nährstoffkombination zu unterstützen. „Bei Arthrose empfehle ich spezielle Knorpelbausteine, wie Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat und die Hyaluronsäure. Diese Bausteine werden zwar normalerweise von uns selbst produziert. Bei Gelenksbeschwerden können wir diese unterstützend und in konzentrierter Form aber auch über Ergänzungen einnehmen,“ erklärt Ernährungswissenschafterin Mag. Grünwald. Ein bewährtes Ergänzungnittel ist z.B. Orthomol arthroplus®.

Bewegung ist essenziell

So wichtig die Unterstützung durch ausgewogene Ernährung und entsprechende Nährstoffe ist, dürfen regelmässige Bewegung und deren Effekt nicht außer Acht gelassen werden. Mag. Grünwald: „Nur mit Hilfe von Bewegung gelangen die Nährstoffe zum Wirkungsort. Wir sprechen daher vom sogenannten „Einwalken“ der Nährstoffe.“

Da Knorpel nicht unmittelbar an den Blutkreislauf angeschlossen sind, werden sie über die Gelenkflüssigkeit (Synovia) versorgt, die sich im Spalt zwischen den beiden Gelenkflächen befindet. Dies geschieht, indem der Knorpel bei Belastung wie ein Schwamm ausgepresst wird; bei Entlastung wird wiederum nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit in den Knorpel aufgenommen.

Ein regelmäßiger Wechsel zwischen Be- und Entlastung sowie Ernährung mit einer ausreichenden Menge gelenkaktiver Nährstoffe tragen also dazu bei, den Knorpel gesund zu erhalten.

Bei der Wahl der richtigen Sportart ist jedoch Achtsamkeit gefragt: Empfehlenswert sind Sportarten, die keinen Gegnerkontakt haben und Trainingseinheiten, bei denen die Bewegungen kontrolliert durchgeführt werden können. Dazu gehören etwa Nordic Walking, Krafttraining oder Aqua-Gymnastik.

Durch gezieltes Krafttraining lässt sich die Quantität des Knorpels zwar nicht verbessern (da ein bereits geschädigter Knorpel nicht wieder aufgebaut werden kann), allerdings kann die Struktur des Knorpels durch spezielle Übungen günstig beeinflusst werden und damit die Bewegungsqualität deutlich ansteigen. Mediziner bestätigen, dass auch Gelenkschmerzen mit Hilfe von gezielt angeleitetem Kraftsport reduziert werden können.

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Quelle:

Osteoarthritis as an inflammatory disease (osteaarthritis is not osteoarthrosis). Berenbaum F. Osteoarthritis Cartilage

Statistik Austria, Gesundheitsbefragung 2006/2007, letzte Änderung 2010

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