Sommerzeit ist oftmals auch Diätzeit. Denn Badeanzüge, knappe Bikinis und Badehosen steigern bei vielen Jugendlichen und Erwachsenen die Angst, nicht dem Bild der „perfekten“ Bikinifigur zu
entsprechen. Frauen und Männer gleichermaßen orientieren sich dabei oft an unrealistischen Körpervorgaben, die uns Magazine, Plakate oder das Internet suggerieren.
Wenn das Streben nach der „Bikinifigur“ krank macht
Um den Speck an den Hüften oder die kleinen Röllchen am Bauch möglichst schnell los zu werden, greifen viele auf Crash-Diäten zurück. Der Wunsch, „nur mal schnell ein paar Kilo zu verlieren“, geht mitunter nach hinten los. Denn Diäthalten und gezügeltes Essverhalten können ein ernsthaftes Risiko für die Entstehung einer Essstörung darstellen. Auch wenn Diätanzeigen mit noch so tollen Versprechen locken, lassen Sie sich nicht täuschen. Vor allem Diäten die folgende Kriterien erfüllen sollten Sie kritisch hinterfragen – Sie bringen meist nicht nur nicht den gewünschten Effekt, sondern sind auch noch gefährlich:
- Diäten mit Kalorienzufuhr geringer als 1200 Kalorien pro Tag
- Diäten mit einseitiger Lebensmittelauswahl
- Diäten, die eine Gewichtsreduktion ohne langfristige Änderungen der Ernährungsgewohnheiten versprechen
- Diäten, die einen extrem hohen Gewichtsverlust in kürzester Zeit versprechen (z.B. „3 kg in 3 Tagen“)
- Diäten, deren Erfolg mit dem Kauf von speziellen Abnehmprodukten verbunden ist
Schleichender Prozess
Meist unbemerkt, Schritt für Schritt, nimmt die Kontrolle von Nahrungsmengen und Kalorienwerten zu. Wenn gleichzeitig das Verlangen nach „verbotenem“ Essen immer stärker wird, ist ein unkontrollierter Essanfall oft unvermeidlich. Meist ist dieser „Fehlgriff“ von schlechtem Gewissen begleitet und führt zu noch stärkerem Kontrollverhalten. Die dadurch entstehende Dynamik kann sich zu einer Essstörung entwickeln.
Essstörungen sind keine Ernährungsprobleme, sondern ernstzunehmende psychische Erkrankungen. Hinter dem Wunsch, schlank sein zu wollen liegen, psychische Konflikte, die über die Suche nach
dem idealen Körper und die Kontrolle oder Nicht-Kontrolle von Nahrung ausgetragen werden. Ob Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating Disorder – Essstörungen sind ein Hilferuf der Seele.
Hotline für Essstörungen
Die Hotline für Essstörungen in der Wiener Gesundheitsförderung bietet Betroffenen und Angehörigen sowie allen, die Informationen zum Thema suchen, Unterstützung. Anonym, kostenlos und österreichweit.
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Quelle:
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