Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu einem gesunden Körper und einem gesunden Geist. Eine gestörte Darmflora kann wesentliche Ursache für viele psychische Störungen wie körperliche Erkrankungen sein, so z. B. Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Asperger-Syndrom und viele mehr, aber auch für Asthma, Epilepsie, Reizdarm-Syndrom, Neurodermitis und Herzprobleme. Auch Blutdruck und Cholesterinspiegel werden mithilfe der richtigen Ernährung und einem in Folge gesundem Darm in Ordnung gebracht, Allergien schwächen sich ab oder verschwinden.
Das Wunder Darm
Ein erwachsener Mensch besitzt ca. 2 kg Darmbakterien und damit acht-bis zehnmal so viele Darmbakterien wie Körperzellen, ca. 80% des Immunsystems befinden sich im Darm. Im Darm befindet sich weiters ein Netz aus über 100 Millionen Nervenzellen – das enterale oder enterische Nervensystem – das sich von der Speiseröhre bis zum Enddarm zieht. Dieses enterische Nervensystem besitzt beim Menschen vier- bis fünfmal mehr Neuronen als das Rückenmark und befindet sich – als eigenständiges Nervensystem – als dünne Schicht zwischen den Muskeln des Verdauungsapparates.
Das Bauchgehirn
Im Englischen auch treffend als “second brain” oder “abdominal brain” bezeichnet, ist das Bauchgehirn nach Ansicht einiger Forscher eigentlich eine Kopie des Gehirns, denn die Zelltypen und Rezeptoren des Magen- Darmtraktes seien identisch mit denen des Gehirns und kommunizieren miteinander über ihre eigenen Botenstoffe (Serotonin und Dopamin). Es gibt also ausreichend Gründe, sich gerade in Punkto Ernährung auf eine Diät zu konzentrieren, die das Wohlbefinden des Darmes ins Zentrum rückt.
Prinzip der GAPS-Diät
Die englische Neurologin Dr. Natasha Campbell-McBride hat diese Zusammenhänge mit dem Begriff GAPS beschrieben, was auf Englisch „Gut And Psychology/Physiology Syndrom“, auf Deutsch: Bauch-Kopf-Körper-Syndrom bedeutet. Von ihr stammen auch die Regeln der GAPS-Diät, deren erstes offizielles Kochbuch „Heile deinen Darm! – Die GAPS-Diät“ (Stocker Verlag) nun auf Deutsch vorliegt.
Das Prinzip, auf dem die GAPS-Diät basiert, ist denkbar einfach: Alles was wir zu uns nehmen, hat Einfluss auf unsre Darmgesundheit und entscheidet darüber,welche Nährstoffe von unsrem Körper aufgenommen und welche Schadstoffe ausgeschieden werden. Somit beeinflusst der Darm sämtliche Funktionen unsres Körpers.
Das Ziel der GAPS-Diät, ist es, Verdauungsstörungen zu beseitigen und die damit verbundenen bzw. dadurch verursachten Erkrankungen zu lindern. Der eingeschränkte, aber durchaus genussvolle Ernährungsplan fördert die Heilung und den Wiederaufbau eines geschädigten Darms. Da er insgesamt regulierend auf das Körpergewicht wirkt, ist er auch für eine Gewichtsabnahme geeignet.
Kohlehydrate vermeiden
Bestseller wie „Dumm wie Brot“ oder „Weizenwampe“ haben schon auf die problematische Rolle, die der Weizen in unserer Ernährung spielt, hingewiesen. Die GAPS-Diät packt das Problem an der Wurzel und vermeidet die Aufnahme von Kohlehydraten, die von einem geschädigten Darm nur noch eingeschränkt verdaut werden können bzw. teilweise zur Bildung von Giftstoffen im Verdauungstrakt führen, gänzlich.
Dafür setzt sie auf Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch – am Besten regional und bio – das versteht sich ohnedies von selbst! Doch keine Angst – sie müssen bei der GAPS Diät nicht darben: Auf der Basis von Kürbis-, Kokosnuss- oder Nussmehl können nicht nur Brot und sogar Pizza erzeugt werden, sondern auch eine Vielzahl von Süßspeisen, bei denen der verbotene Zucker durch Honig oder Stevia ersetzt wird.
Der ganzheitliche Ansatz: Das Buch und seine Autorinnen
Hilary Boynton studierte Psychologie an der University of Virginia und ist als ganzheitliche Gesundheits- und Ernährungsberaterin in Massachusetts tätig. Dabei setzt sie ebenso auf die „Paleo-Philosophie“, die „Steinzeit-Diät“, wie auf das Wissen der Weston A. Price Foundation und des Ancestral Health Movements. Die Mutter von fünf Kindern ist auch als Kochlehrerin tätig und weiß aus eigener Erfahrung, dass richtige Ernährung Medizin ist.
Mary G. Brackett ist ausgebildete Fotografin des Massachusetts College of Art and Design und hat sich seit vielen Jahren dem Einsatz für ganzheitliche Ernährung verschrieben. Als verheiratete Mutter eines Sohnes ist Kochen ihre große Passion.
Dr. Natasha Campbell-McBride hat zum Abschluss ihres Medizinstudiums zwei Postgraduiertenabschlüsse in Neurologie und Ernährungskunde erworben. Das von ihr entwickelte Konzept ‚Gut And Psychology/Gut And Physiology Syndrom‘ – GAPS (Darm-Kopf-Körper-Syndrom) wird bereits in 30 Ländern von über 1.000 zertifizierten GAPS-Beratern angewandt.
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