Nanopartikel sind winzig kleine synthetisch hergestellte Teilchen, die zumeist aus Kohlenstoff und Metallatomen bestehen. Winzig heißt in dem Zusammenhang: ein Nanometer ist der milliardste Teil eines Meters. Oder um es augenscheinlicher zu formulieren: ein menschliches Haar ist 80.000 Nanometer breit. Das Besondere ist, dass Stoffe in Nanogröße andere physikalisch-chemische Eigenschaften besitzen als größere Stoffe. Dies hat in vielen Bereichen große Vorteile, doch das Umweltbundesamt in Deutschland weist auf Risiken hin, die von Nanoteilchen etwa in Kosmetika und Kleidungsstücken ausgehen sollen. Die Firma Codecheck hat daher ein neues Feature entwickelt, mit dem Nanopartikel in Produkten erkannt werden können.
Die Nanotechnologie ist zweifellos die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. So können Nanopartikel beispielsweise viel reaktionsfreudiger sein, sich plötzlich in Wasser auflösen, eine andere Farbe oder andere elektronische Eigenschaften aufweisen. Nanopartikel lassen etwa Fahrradrahmen härter, Scheiben bruchsicherer und Kosmetika als auch Lebensmittel geschmackvoller, homogener, also schlicht „besser“ werden.
Diese Eigenschaften machen sie einerseits hoch interessant für die Wissenschaft, andererseits bergen diese Eigenschaften offenbar neue Gefahren für Gesundheit und Umwelt.
Zu wenige Erfahrungswerte für Gefahrenanalyse von Nanopartikel
Die Risiken von Nanopartikeln für Mensch und Umwelt sind bis heute, trotz Forschung, ungewiss. Langzeitfolgen sind wissenschaftlich noch nicht eingeschätzt worden. „Es ist einfach nicht klar abzuschätzen, welche Auswirkungen Nanopartikel zum Beispiel in Bezug auf verletzte Hautstellen haben. Die Einschätzungen zur Sicherheit von kosmetischen Inhaltsstoffen, welche Nanopartikel enthalten, beziehen sich meist nur auf die Verwendung bei gesunder Haut“, warnt Vanessa Dilg, wissenschaftliche Leiterin bei Codecheck.
In ihrer Winzigkeit schützen Partikel wie Nano-Titandioxid oder Nano-Zinkoxid beispielsweise in Sonnenmilch die Haut vor Sonnenbrand und machen die sonst dickflüssige, weiße Paste transparent und geschmeidig. Auch in Wimperntusche, Nagellack, Make-up oder Gesichtscreme werden sie beigemischt. Doch in ihrer geringen Größe liegt die Gefahr. Denn dadurch besteht die Möglichkeit die Hautbarriere leicht zu durchdringen und in den Körper zu gelangen.
Wie sich die Nanopartikel – die etwa durch geschädigte, aufgekratzte oder gereizte Haut in den Körper eindringen – aber auf den Organismus auswirken, ist also bis heute vollkommen unklar. Der BUND informiert jedoch darüber, dass bestimmte Nanopartikel giftig wirken können: In Laborversuchen verursachten sie Schädigungen an Erbgut und Organen oder provozierten Entzündungen, die möglicherweise zu Tumoren führen.
Umweltzerstörung ziemlich sicher – Ablagerungen aus Nanotechnologie schaden der Natur
Ablagerungen von Nanopartikeln in der Umwelt verdienen besondere Aufmerksamkeit, denn durch das Abwasser gelangen Nanopartikel – zum Beispiel aus Sonnencremes-, als Klärschlamm auf die Felder. Schweizer Forscher der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) in St. Gallen konnten in einigen EU-Gebieten jüngst sogar bereits eine Konzentration von 61 Mikrogramm Nano-Titandioxid pro Kilo Boden ausmachen. Auch hier sind die Folgen noch nicht absehbar.
Codecheck App spürt umstrittene Nanopartikel in Kosmetika auf
Codecheck, Marktführer im deutschsprachigen Raum der Produktratgeber-Apps, bietet seinen Usern ab sofort die Möglichkeit, ihre Kosmetikprodukte noch vor dem Kauf auf Nanopartikel zu überprüfen. Die neue Filter-Funktion steht nun in Form eines kostenlosen Udpates in den jeweiligen App-Stores zum Herunterladen bereit.
Mittels dieser Filterfunktion informiert Codecheck ab jetzt nach einem Scan des Produktcodes über den Nanopartikel-Gehalt von Kosmetikprodukten und liefert auch gleich Alternativen.
Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) möchte Codecheck Konsumenten so die Chance zu einem bewussten Kauf geben, denn: „Transparenz bei der Anwendung von Nanopartikeln in Verbraucherprodukten ist ein absolutes Muss, denn immer noch wissen wir zu wenig über die langfristigen Wirkungen der Partikel auf Mensch und Umwelt.“ sagte Dr. Rolf Buschmann, Referent für technischen Umweltschutz beim BUND.
Die Features des Nanopartikel-Filters im Überblick:
- Gescannte Kosmetika auf Nanopartikel überprüfen
- Nanopartikel-Produkte von vorneherein ausschließen
- Bewusst einen gesunden Lebensstil pflegen
Linktipps:
- App spürt hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetikprodukten auf
- Deodorants ohne Aluminiumsalze
- Können Apps die Ernährung verbessern?
- Nanotechnologie in Kosmetika (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. | BUND)
- Codecheck.info