Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Jährlich wird bei mehr als 4.700 Männern in Österreich Prostatakrebs diagnostiziert. Frühe Diagnosen und verbesserte Therapien führen zu immer besseren Behandlungsergebnissen. Dennoch zögern Männer meist zu lange, ehe sie sich einer Untersuchung der Prostata unterziehen.
Prostatauntersuchung – Vorsorge spätestens ab 45 Jahren
„Vorsorgeuntersuchungen für Männer über 45 Jahren sind außerordentlich wichtig, besonders das PSA-Screening“, betont Univ. Doz. Dr. Clemens Brössner, Primarius der Urologischen Abteilung im Krankenhaus Göttlicher Heiland. „Wir bieten regelmäßig Männergesundheitsabende an, wo wir Rede und Antwort zu allen Fragen rund um eine der häufigsten Erkrankungen des Mannes bieten. Wird das Prostatakarzinom im Frühstadium entdeckt, sind die Chancen für eine Heilung gut“, so Doz. Brössner.
Problemchen oder Problem?
Probleme beim Urinieren, Schmerzen in den Hoden oder Erektionsstörungen können ernste Vorzeichen für eine Veränderung an der Prostata sein. Spätestens dann sollte eine genaue Abklärung der Ursachen rasch erfolgen. Denn diese Krebsform hat gute Heilungschancen, wenn man sie rechtzeitig erkennt und entsprechend behandelt. Eine erste Abklärung, ob es sich tatsächlich um eine bösartige Veränderung handelt, erfolgt in der urologischen Ambulanz oder bei einem niedergelassenen Arzt.
Die Untersuchung ist kurz und schmerzlos: Der Urologe tastet den Bauch, Hoden und Penis ab, um sicherzugehen, dass die inneren Organe in Ordnung sind, dabei liegt der Patient meist auf einer Liege und wird dann gebeten, sich für die Krebsvorsorge auf die Seite zu drehen. Der Urologe zieht sich einen Handschuh über, macht etwas Gel darauf und führt einen Finger in das Rektum des Patienten ein um die Prostata zu ertasten. Die Prostata ist ein etwa walnußgroßes Organ, das nahe des Enddarms liegt und von dort aus gut tastbar ist. Bei der Untersuchung kann zum Beispiel problemlos festgestellt werden, ob die Prostata verhärtet ist.
Früherkennung durch PSA-Wert und Prostate Health Index (phi)
„Der PSA-Wert ist ein Tumormarker, der sich mit einem einfachen Bluttest ermitteln lässt“, erläutert OA Dr. Stefan Schmidt, Facharzt der Urologie. Im Krankenhaus Göttlicher Heiland wird bei auffälligen Werten auch der phi-Wert (Gesundheitsindex der Prostata) bestimmt. Dieser zeigt ein eventuelles Krebsrisiko noch sensitiver an. Diese nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Früherkennung hat bereits vielen Patienten eine Prostata-Biopsie erspart.
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