Ein wichtiger Schritt zur vergleichbaren Versorgung von Menschen mit Diabetes in Österreich ist gelungen! Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) und der Hauptverband der Sozialversicherungen (HV) vereinbarten eine österreichweit einheitliche Regelung, die Diabetes-PatientInnen mit einer ökonomisch und medizinisch sinnvollen Anzahl von Blutzuckerteststreifen in Abhängigkeit von der individuellen Therapie versorgt.
Dadurch wurde eine lange bestehende Ungleichheit beseitigt und das Erkrankungsmanagement im gesamten Bundesgebiet optimiert und vergleichbar gemacht.
Regelmäßige Blutzuckerwertkontrolle vermindert Diabetesfolgeschäden
„Die Blutzuckerselbstmessung ist ein unabdingbarer Bestandteil im Erkrankungsmanagement von Menschen, die an jedweder Form von Diabetes mellitus leiden.“ erläutert Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher, von der 1. Medizinischen Abteilung des Hanuschkrankenhauses und Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft.
Das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputation und Erblindung sowie von anderen Diabetesfolgeschäden kann durch einen sich im Rahmen bewegenden Blutzuckerwert vermindert werden. Dieser Wert wird von den Betroffenen selbst mittels Blutzuckermessstreifen überwacht. Je regelmäßiger diese Kontrolle stattfindet, desto besser funktioniert das Management des Blutzuckerwerts.
Bisher sehr unterschiedliche Versorgung durch die verschiedenen Krankenkassen
Die Kostenübernahme für diese Teststreifen wurde bis dato von Bundesland zu Bundesland und von Versicherungsträger zu Versicherungsträger unterschiedlich gehandhabt. Nachdem die Bürgerinnen und Bürger Österreichs keine Möglichkeit haben, sich ihren Versicherungsträger auszusuchen bzw. kaum den Wohnort wechseln würden, um ihre medizinische Versorgung zu verbessern, war das im Sinne der Versorgungsgleichheit und -gerechtigkeit keine optimale Situation.
Die neue Vereinbarung – Blutzuckermessstreifen-Einigung
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft und der Hauptverband der Sozialversicherungen konnten nun eine österreichweite Regelung vereinbaren, die alle Diabetes-PatientInnen einheitlich mit einer ökonomisch und medizinisch sinnvollen Anzahl von Blutzuckerteststreifen versorgt.
Alle Sozialversicherungsträger in Österreich statten nun, je nach Therapie, PatientInnen mit der gleichen Menge aus. Auch DiabetikerInnen, die nicht mit Insulin behandelt werden, erhalten nun Teststreifen, wenn sie eine Diabetesschulung absolviert haben.
„Mit dieser Vereinbarung wurde ein wichtiger Schritt zu einer flächendeckend vergleichbaren, optimierten Versorgung von Menschen mit Diabetes in Österreich gesetzt. Damit wird in Zukunft sichergestellt, dass für Menschen, die in Österreich an Diabetes mellitus leiden, unabhängig von Wohnort und Versicherungsträger, dieser so wichtige Bestandteil ihrer Therapie in ausreichendem Ausmaß verfügbar ist.“ betont Wascher.
Über die Österreichische Diabetes Gesellschaft
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-ExpertInnen. Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind ÄrztInnen und wissenschaftlich einschlägig orientierte AkademikerInnen. Assoziierte Mitglieder sind DiabetesberaterInnen und DiaetologInnen.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern. Sie setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie fordert und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen Betreuung als auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.
Quelle:
– ÖDG – Österreichische Diabetes Gesellschaft
Linktipps:
- Bewegungsberatung Diabetes
- Diabetes – Defizite und Diskrimierung
- Diabetische Augenerkrankungen
- Medizinlexikon: Blutzuckermessung
- Keine Angst vor Kindern mit Diabetes in Schule und Kindergarten