Schlankheitswahn und Essstörungen

Ernährung & Fitness

Studien belegen: rund ein Drittel aller österreichischen SchülerInnen halten sich für zu dick. Vor allem Jugendliche sind in besonderem Maße gefährdet, Essstörungen zu entwickeln. „Essstörungen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die häufig erstmals in der Pubertät auftreten. Daher müssen gerade Jugendliche für dieses Thema sensibilisiert und über die Krankheitsbilder aufgeklärt werden“, erklärt Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit und Soziales in Wien.

Grundsätzlich werden heute zwei Hauptformen von Essstörungen unterschieden:

Die Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) ist gekennzeichnet durch häufige Fressattacken, andauernde Beschäftigung mit dem Essen und einem unwiderstehlichen Drang zu essen. Allerdings wird gleichzeitig versucht eine Gewichtszunahme durch selbst herbeigeführtes Erbrechen, Abführmittel, Hungern, Appetitzügler oder Entwässerungstabletten zu verhindern. Die Betroffenen fühlen sich als „zu fett“ und haben panische Angst davor dick zu werden.

Die Magersucht (Anorexia nervosa) wiederum ist definiert durch massives Untergewicht, gleichzeitig nehmen sich die Betroffenen dennoch als „zu fett“ wahr. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt, etwa durch das Vermeiden von „dick machenden“ Speisen, übertriebene körperliche Aktivität oder Einnahme von Medikamenten wie Appetitzüglern oder Entwässerungstabletten. In der Folge entsteht eine Hormonstörung, die zum Ausbleiben der Menstruation oder zu Potenzverlust führt.

Von vorgegebenen Schönheitsidealen zum gesunden Ich – ein Film zum Thema Essstörungen klärt auf

Dabei soll der Film „Schönheitsideale & ich“, der sich speziell an Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren richtet, unterstützen. Der Film bietet Impulse sowie Anregungen zur Auseinandersetzung mit der Thematik Essstörungen. Er informiert über gesellschaftliche Einflussfaktoren und psychische Hintergründe, dient zur Aufklärung und zeigt mögliche Lösungswege. „Gerade für Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, dienen die DVD und das beiliegende Booklet als wichtige Hilfsmittel, um Entwicklung, Ursachen und Bewältigungsmöglichkeiten von Essstörungen zu veranschaulichen“, so Dennis Beck, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung.

„Schönheitsideale & ich“ eignet sich besonders für den Einsatz im Unterricht. Die einzelnen Teile des Films sind in sich abgeschlossen und können als Grundlage für weiterführende Gespräche oder auch Gruppenarbeiten dienen. Je nachdem, ob der Schwerpunkt auf Ursachen bzw. Auslösern, auf Behandlung oder auf Prävention liegen soll.

Wichtig ist jedenfalls, dass der Film fachlich kompetent begleitet wird und dem Anschauen eine Besprechung oder Bearbeitung vorausgeht bzw. anschließt. Für die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger sind unrealistische und gesundheitsschädigende Schönheitsideale ein zentrales Thema: „Es ist von großer Bedeutung, bereits jungen Mädchen ein gesundes Körperbild und damit einen positiven Selbstwert zu vermitteln.“

Hotline für Essstörungen

Bei weiterführenden Fragen bieten die Beraterinnen in der Hotline für Essstörungen in der Wiener Gesundheitsförderung Unterstützung – für Betroffenen, Angehörigen sowie alle, die Informationen zum Thema suchen. Anonym, kostenlos und österreichweit. Telefonisch von Montag bis Donnerstag, 12 bis 17 Uhr, unter 0800 20 11 20 oder per Mail: hilfe@essstoerungshotline.at.

Der Film „Schönheitsideale & ich“ kann kostenlos beim Broschüren-Bestellservice der Wiener Gesundheitsförderung angefordert werden: Telefonisch unter 01 4000-76924 oder per Email an broschueren@wig.or.at. „Schönheitsideale & ich“ entstand in Kooperation mit dem Wiener Programm für Frauengesundheit, dem Bundesministerium für Bildung und Frauen sowie dem ORF.

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