Ernährung bei Schilddrüsenerkrankungen

Ernährung & Fitness

Schilddrüsenerkrankungen sind in den Industrieländern weit verbreitet, werden aufgrund ihres schleichenden Verlaufs aber oft spät entdeckt. Vor allem Jodmangel ist in Mitteleuropa ein weit verbreitetes Problem. Jodmangel führt nicht selten zu einer Schilddrüsenvergrößerung, dem sogenannten „Kropf“ (medizinisch „Struma“). Der Kropf, ist gemäß der deutschen Gesundheitsberichterstattung die häufigste Schilddrüsenerkrankung. Auch wenn die Beschwerden oft gering sind und die Schilddrüse oft normal funktioniert, sollte die Erkrankung behandelt werden.

Kropf & Jodmangel

Der Mineralstoff Jod wirkt als Bestandteil der Schilddrüsenhormone t3 und t4. Bei unzureichender Jodzufuhr können Jodmangelerscheinungen wie der Kropf auftreten.

Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen neben einer medikamentösen Therapie eine Schilddrüsenoperation und eine Radiojodtherapie. Ein Kropf verursacht häufig keine oder nur geringe Beschwerden. Es können jedoch Symptome wie Atemnot oder Schluckbeschwerden auftreten. Besteht zusätzlich eine Schilddrüsenfunktionsstörung, so können noch die Beschwerden einer Unterfunktion (Hypothyreose) oder einer Überfunktion (Hyperthyreose) auftreten.

Der tatsächliche Jodbedarf orientiert sich an der Bildung von Schilddrüsenhormonen. Das bedeutet, dass je nach Erkrankung ein anderer Bedarf gegeben ist. Für gesunde Personen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich 2 mikro­gramm (μg) Jod pro Kilogramm Körpergewicht. Jod aus Nahrungsmitteln kann der Körper sehr gut aufnehmen, allerdings ist der Jodgehalt von Lebensmitteln abhängig vom Jodgehalt in den Ackerböden, auf dem sie heranreifen.

In Mitteleuropa sind die Böden generell jodarm, deshalb wird in der Schweiz und in Österreich Speisesalz jodiert, das heißt, dem Salz wird Jod beigefügt.

Ernährungstipps bei Schilddrüsenproblemen

„Schilddrüsenerkrankungen sind sehr komplex und können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein“, so Johann Grassl, Diätologe und Spezialist für Stoffwechselerkrankungen in St. Pölten. „Sie lassen sich in der Regel durch Ernährung nicht heilen. Eine Ernährungstherapie ist aber wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten und eine Behandlung zu unterstützen.“

Die wesentlichen Ziele einer Ernährungstherapie bei Schilddrüsenerkrankungen sind die Erhaltung der persönlichen Lebensqualität und die Unterstützung einer im Vordergrund stehenden medikamentösen Therapie. Häufig ist es notwendig, seinen Lebensstil an die Erkrankung anzupassen, wobei die Heilung der Erkrankung durch eine Ernährungstherapie nicht möglich ist.

Gerade bei Beschwerden durch Mangelerscheinungen müssen die entsprechenden Nährstoffe verstärkt zugeführt werden. Das gilt besonders für Jod.

Je nach Beschwerden muss die Drüse auch vermehrt mit bestimmten Nährstoffen wie Selen, Kalzium oder Vitamin D versorgt werden. Wie und womit, erklärt Grassl übersichtlich und leicht verständlich in seinem neuen Ratgeber „Ernährung bei Erkrankungen der Schilddrüse“.

Er beschreibt, worauf bei den verschiedenen Krankheitsbildern zu achten ist und wie Sie über die Ernährung Beschwerden lindern und Ihre persönliche Lebensqualität fördern können. Dazu bietet das Buch über 100 köstliche Kochideen mit genauen Nährstoffangaben und praktischen Übersichtstabellen.

Jodreiche Lebensmittel

  • Seefisch
  • Meeresfrüchte (z. B. Muscheln, Krabben, Hummer)
  • Algen
  • jodiertes Speisesalz

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Quelle: Facultas AG

Johann Grassl
Ernährung bei Erkrankungen der Schilddrüse
aus der Reihe maudrich.gesund essen 2013,
112 Seiten, ISBN: 978-3-85175-982-2

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