Frauen schlafen anders als Männer. Und leiden laut Studien auch doppelt so häufig unter Schlafstörungen. Einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zufolge, steigen bei Frauen zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr durch die Menopause bedingte Schlafstörungen sprunghaft an – um satte 260 Prozent. Doch was sind die Ursachen für die weibliche Schlaflosigkeit – und was schafft Abhilfe?
Ein erholsamer Schlaf ist die wichtigste Basis für Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden. Die zunehmende Schnelllebigkeit unserer Zeit, die hohen Leistungsanforderungen, vielfältige Aufgaben im Beruf und Privatleben, aber auch Stress und Sorgen rauben den Menschen aber oft den gesunden Schlaf.
Laut aktuellen Studien leiden bereits mindestens 18 Prozent der Österreicher unter Schlafproblemen. Für Schlafmediziner eine besorgniserregende Entwicklung, denn: Zu wenig Schlaf macht nicht nur dauermüde, sondern schränkt auch die Konzentration und Leistungsfähigkeit ein, fördert die Krankheitsanfälligkeit sowie Gewichtszunahme und beschleunigt sogar den Alterungsprozess.
„Umgekehrt ist guter Schlaf ein aktiver, körperlicher Regenerationsvorgang, in dem sowohl physische und neurologische, als auch psychologische Erholungsprozesse stattfinden“, bestätigt Schlafmediziner Dr. Michael Feld.
Frauen haben einen leichteren Schlaf
Dass Frauen häufiger als Männer unter Schlafstörungen leiden, hat mehrere Gründe, die erst in jüngerer Zeit wissenschaftlich erforscht wurden: Zwar sind in jungen Jahren noch beide Geschlechter gleich häufig betroffen, mit zunehmendem Alter entwickeln Frauen aber eine höhere Anfälligkeit.
Erste Steigerungen zeigen sich im Alter zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr. Nochmals schlimmer kann es in der Menopause werden. Bei Untersuchungen zeigte sich, dass Frauen einen leichteren Schlaf haben als Männer. Männer schlafen tiefer, Frauen hingegen wachen auch häufiger in der Nacht auf. Sie werden leichter durch Geräusche in ihrem Schlaf gestört und fühlen sich morgens oft nicht erholt.
Unterschiedlich ist auch, dass Frauen ihren Schlaf anders beurteilen als Männer. Männer bewerten einen guten Schlaf danach, wie ausgeschlafen sie sich am Morgen fühlen. Für Frauen ist relevanter, wie lange sie geschlafen haben und wie häufig sie in der Nacht aufgewacht sind.
Soziale Aspekte und Hormone
Untersucht man die Schlafstörungen von Frauen genauer, ergibt sich, dass sie nicht aufgrund ihres Geschlechtes häufiger unter Schlafstörungen leiden als Männer, sondern bedingt durch unterschiedliche soziale Aspekte. Dazu gehören vor allem sozialer Stress und Mehrfachbelastungen, aber auch psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen).
Zudem werden Frauen auch im Schnitt älter als Männer – Schlafstörungen nehmen mit dem Alter zu. Schlafstörungen bei jüngeren Frauen stehen meistens im Zusammenhang mit der Menstruation oder einer Schwangerschaft bzw. Mutterschaft.
Allerdings schlafen in unserer schnelllebigen Zeit auch viele Frauen zu wenig und ignorieren die Anzeichen von Erschöpfung, Tagesschläfrigkeit, Konzentrationsproblemen und anderen Auswirkungen von latent unzureichendem Schlaf.
Menopause
Bei Frauen in den Wechseljahren steigen die Schlafprobleme sprunghaft an – um 260 Prozent(!), so das Ergebnis einer Erhebung der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Mediziner vermuten, dass dies mit hormonellen Veränderungen, vor allem mit einem sinkenden Östrogenspiegel, zusammenhängt.
Östrogen wirkt auf die Stoffwechselvorgänge im Gehirn und fördert die Tiefschlafphasen genauso wie die sogenannten REM-Phasen, in denen wir träumen und Erlebtes verarbeiten. Sinkende Östrogenwerte können dazu führen, dass der Schlaf weniger tief und erholsam ist.
Aber auch andere Hormone geraten in den Wechseljahren geraten aus dem Gleichgewicht, und das Gehirn reagiert darauf, indem es weniger Botenstoffe wie etwa Acetylcholin und Noradrenalin ausschüttet. Da diese beiden Botenstoffe die Schlafphasen mitsteuern, gerät der Schlafrhythmus durcheinander.
Behandlung
Schlafstörungen werden bei einem Arztbesuch häufig verschwiegen. Werden sie behandelt, so konzentriert sich die Behandlung in den meisten Fällen auf die Gabe von Medikamenten. Wichtig ist es aber vor der Vorordnung und Einnahme eines Medikaments immer die wirkliche Ursache abklären zu lassen. Denn nicht in jedem Fall empfiehlt sich die Einnahme von chemischen Schlafmitteln, da diese einen Teufelskreis mit einem ständig steigenden Bedarf an Schlafmitteln aufbauen können.
Besser ist es, zur Unterstützung der Therapie auf einen geregelten Tagesablauf und vor allem am Abend vor dem Schlafen auf die Einhaltung lieb gewonnener und angenehmer Rituale zu achten. Diese ersetzen zwar nicht die Therapie zur Behandlung der Begleiterscheinungen des Klimakteriums, können diese aber wirkungsvoll und vor allem auch angenehm ergänzen.
Auch spezielle Nährstoffkombinationen sollen bei Ein- und Durchschlafstörungen hilfreich sein, zumindest versprechen das die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln.
Tipps für guten Schlaf
Mit entsprechender „Schlafhygiene“ lassen sich manche Probleme beseitigen. Schlafmediziner Dr. Michael Feld: „Die bewährte Dreier-Regel lautet: regelmäßig, lang und erholsam. Konkret sind also regelmäßige Schlafenszeiten, eine ausreichend lange Nachtruhe und ein qualitativ erholsamer Schlaf ratsam. Acht Stunden Schlaf täglich werden als ideal angesehen.“ Wer das nicht immer schafft, kann zumindest einige Verhaltensregeln zum besseren Schlaf beachten:
- Regelmäßigkeit: Möglichst jeden Tag zu ähnlichen Zeiten schlafen gehen und wieder aufstehen.
- Bewegung: Regelmäßig Sport treiben – wirkt sich positiv auf Körper und Leistungsfähigkeit aus.
- Genussmittel: Auf Alkohol, Nikotin und Koffein (ab dem Nachmittag) verzichten.
- Ernährung: Deftige bzw. üppige Mahlzeiten (vor allem nach 18 Uhr) meiden.
- Gute Matratze & weniger Technik: Eine gute Matratze gehört unbedingt ins Bett, TV, Computer und andere Elektrogeräte hingegen raus aus dem Schlafzimmer.
- Raumklima: Die Raumtemperatur sollte um die 18°C liegen und vor dem Zu-Bett-Gehen sollte man unbedingt nochmals gut lüften.
- Abdunkeln: Mit Hilfe von Rollos oder Vorhängen das Schlafzimmer abdunkeln.
- Rituale & spezielle Nährstoffe: Sorgen, Stress oder auch kreisende Gedanken kann man mit kleinen Ritualen effektiv verscheuchen. Eine Tasse Tee beruhigt und hilft, den Kopf frei zu machen. Ideal ist hier eine spezielle Kombination aus Nährstoffen und Pflanzenextrakten, die guten Schlaf fördert: Melisse (hilft einzuschlafen), Hopfen (verbessert die Schlafqualität), Vitamin B6 und Niacin und Magnesium (tragen zu einer normalen Funktion der Psyche und des Nervensystems bei), L-Tryptophan und Glycin (Aminosäuren, die extrem wichtig für den Gehirnstoffwechsel und das Zentralnervensystem sind).
Quelle:
Firma Orthomol, dem Wegbereiter der orthomolekularen Ernährungsmedizin in Deutschland. Das deutsche Unternehmen mit Dependance in Wien entwickelt und vertreibt seit über 20 Jahren ausgewogen dosierte und für verschiedene Anwendungsgebiete zusammengesetzte Mikronährstoffkombinationen. Das Nahrungsergänzungsmittel Orthomol Nemuri® ist seit März 2015 in Apotheken erhältlich. Es enthält Melisse zur Förderung der Einschlafphase und Hopfen als Beitrag zum erholsamen Schlaf. Ebenfalls enthalten: Glycin und L-Tryptophan (wichtige Aminoräuren für einen gesunden Gehirnstoffwechsel).
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