Um die Frage „Warum wir immer dicker werden“ zu beantworten zogen Wissenschaftler die Daten des Euromonitors bezüglich der Verkaufszahlen von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln heran, und setzen diese in Realtion mit der weltweiten Entwicklung des BMI. Fazit: je hochverarbeiteter unsere Ernährung, desto dicker werden wir
Besonders der vermehrte Verkauf von ultrahochverarbeiteten Getränken wie kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken erwies sich als kritisch. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen konnte ein Zusammenhang zwischen übermässigem Konsum von industriell verarbeiteten Getränken und dem Anstieg des BMIs festgestellt werden. Aber auch Backwaren – die häufigste Form von ultrahochverarbeiteter Nahrung – machen dick. Gesünder wäre ein Trend zurück zu natürlicher Ernährung.
Wir werden immer dicker
Weltweit werden immer mehr ultrahochverarbeitete Lebensmittel und Getränke verkauft. Wissenschaftler zeigten mit ihrer Studie, dass dies ein Grund dafür sein könnte, dass die Bevölkerung immer dicker wird.
Dass die Menschen auf der ganzen Welt immer übergewichtiger werden ist ein Fakt: Von 1975 bis 2014 ist der durchschnittliche weltweite Body Mass Index (BMI; kg/m2) bei Männern von 21,7 auf 24,2 angestiegen und bei Frauen von 22,1 auf 24,4. Wissenschafter gingen nun der Frage nach, inwiefern der vermehrte Verzehr von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln eine Rolle für diese Entwicklung spielt. Denn heutzutage sind nicht nur insgesamt mehr Lebvensmittel verfügbar, die Menschen konsumieren auch immer mehr stark verarbeitete Lebensmittel – auch als ultrahochverarbeitete Lebensmittel bekannt.
Für die Untersuchung nutzen Wissenschaftler die Daten des Euromonitors. Dieser gibt an, wie viele Lebensmittel und Getränke von 2002 bis 2016 in 80 Ländern verkauft wurden. Diese Daten wurden dann in Verhältnis zu den Daten der sogenannten NCD Risk Factor Collaboration gesetzt. Diese Institution ermittelt u.a. seit 1975 weltweit den durchschnittlichen BMI. Als Basis für die Untersuchung diente der Zeitraum 1975 bis 2014.
Ernährung – NOVA-Klassifikation
Die sogenannte NOVA-Klassifikation wiederum teilt Lebensmittel nach ihrem Verarbeitungsgrad ein. In der Studie wurden nun Lebensmittel und Getränke anhand dieser Klassifikation in ultrahochverarbeitete und nicht ultrahochverarbeitete Produkte eingeteilt. Zu den ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln zählen z.B. kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, Backwaren, Snacks, zusammengesetzte Fleischprodukte oder vorgefertigte Tiefkühlgerichte.
Erste Ergebnise der Studie ergaben, dass besonders in Süd/Südostasien, Nordafrika und dem Mittleren Osten die Verkaufszahlen für ultrahochverarbeiteten Lebensmittel anstiegen, während industriell verarbeitete Getränke besonders in Asien und Afrika vermehrt gekauft wurden. Backwaren machten übrigens – jedenfalls in 2016 – insgesamt den größten Anteil der Verkaufszahlen bei ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln aus.
Je mehr hochverarbeitete Lebensmittel, desto größer der BMI Anstieg
Weitere Ergebnisse der Studie: Ein Anstieg des Verkaufsvolumen (pro Kopf) bei den ultrahochverarbeiteten Getränken stand in einem deutlichen Zusammenhang mit einem Anstieg des durchschnittlichen BMIs – und zwar bei Männern und Frauen. Interessantes Detail: Bei den ultrahochverarbeiten Lebensmitteln sahen die Wissenschaftler einen solchen Zusammenhang hingegen nur bei Männern.
Die Verkaufszahlen bei ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln steigen jedenfalls weiter an und verarbeitete Lebensmittel sind nach wie vor weltweit auf dem Vormarsch. Umso bedenklicher, wenn man um den Zusammenhang zwischen größeren Verkaufszahlen, besonders bei ultrahochverarbeiteten Getränken, und dem Anstieg des BMIs weiß.
Die Untersuchung beweist jedenfalls, wie wichtig es ist, die Bevölkerung aufzuklären und über den gesundheitlichen Mehrwert von unverarbeiteten Lebensmitteln (z. B. frisches Obst und Gemüse, Samen) und Getränken (z.B. Wasser) zu informieren. Umgekehrt sollte auch darauf hingewiesen werden, dass verarbeitete Nahrung tendenziell ungesund ist und dick macht.
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Quelle:
¹DeutschesGesundheitsPortal.de: Warum wir immer dicker werden
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